Essen up Platt

Pumpernickel, Knabbeln und Co

Um seinen Mann (auch Frau) zu stehen, braucht der Münsterländer gute und handfeste Nahrung. Salat steht nicht vorne auf dem Speisezettel, und wenn, dann nur mit einer süßen Sahnesauce. Die Leute waren früher Selbstversorger. Gekauft wurde nur das Nötigste. Einmal, weil das Geld meistens knapp war, andererseits aber auch, weil der Hof und der Garten alles für eine ausreichende Ernährung hergab. Im Winter wurden ein oder mehrere zentnerschwere Schweine geschlachtet, die Fleisch, Wurst, Speck und Fett lieferten. Zum alltäglichen Essen gehörten:

Braud. Wan üöwer Braud küert wäerd, is düörgaohns dat swatte, uut Roggenschroot trechte maakte, auk äs Pumpernickel bekannte Braud ment. Dat annere is de uut witt Waitenmiäl praot maakte helle Stuten. Den gaf’t miärstieds bloß Sundags un up Pastor’s Visite.

Knabbeln. Dat is drüügten witten Stuten, wel in Stükke bruoken is. Knabbeln (s. Foto) wäert met warme Miälk üöwerguoten un met een lük Sukker sööt maakt. Knabbeln wäert miärst to’t Fröstük uut’n Knabbelkümpken giäten.

Fetsoppen. Den gaf’t miärst to’t twedde Fröstük. Et was een Mengsel uut Knabbeln un in de Panne heetmaakt Smolt met Spekstükskes un’n lük Solt drin.

Wuorstebraud aor Möpkenbraud. Daoto brukede man dat friske Blood van’t Swinslachten, Waiten- aor Roggenschroot, Spekstükskes, Piäper un Solt. Et kam in papeerne Diärme un moss mähre Stunnen lank kuokt wäern. De ferrigen Wüörste wuor’n in’n Wiem hangen, man konn se iälke Wiäken vöwaren. In Platen snieden un in de Panne brod’t was’t een wahne läkker läten.

Liäwerbraud. Dao kam kien Blood drin aower friske Liäwer van’t Slachten un fien Waiten-Miäl. Anners wuor’t jüst so trechte maakt äs Wuorstebraud.

Düörgemöös. Lärften aor Baunen aor Suurmoos aor anner Gemöös met Katuffeln bineene in een Pott kuokt, mehrstied met’n Stük Spek aor ne Mettwourst debi. Aoms gaf’t dat, wat meddags üöwer bliewen was, mehrstied met Pannkoken debi.

Struwen. Een läten, wat’t bloß Karfridags gaff, wiägen dat up Karfridag Fleesk iäten van de Kiärke vöbuoden was. Et wuor een Deek maakt uut Waitenmiäl, Water, Gest un’n lük Sukker, antlest kam no ne Handvul Krinten debi. Wan de Deek guet hauge was, kam he liäpelwise in ne Panne met heete Buoter aor Uolge un wuor dao baket.

Der Münsterländer liebt nun mal sein Essen fettig, süß und meistens warm. Selbst das “Westfälische Abendmahl” in der Wiesenkirche zu Soest feierte Jesus mit seine Jüngern mit Schinken, dunklem Brot, Schweinskopf und Schnaps und Bier.

 

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